Rettungskräfte trainieren bei Großübung das Zusammenspiel verschiedener Abschnitte
Delbrück (al). Die strahlt über dem Delbrücker Land und Urlaubsstimmung macht sich auch an Kuhlmanns Teich breit. Sechs junge Menschen haben am Ufer ein Lagerfeuer entzündet und bei warmem Sommerwetter beschlossen mit einem Segelboot auf den See hinaus zufahren. Doch plötzlich sorgt eine heftige Windböe große Aufregung an Bord. Das Segelboot kentert und die sechs Personen stürzen ins Wasser. Zwei von ihnen werden mit dem Boot in die Tiefe gerissen, vier weitere Personen schwimmen im Wasser, kommen aber nicht selbstständig ans Ufer.
Um 18.36 Uhr werden über die Leitstelle der Kreisfeuerwehrzentrale der Wasserrettungszug der Delbrücker Feuerwehr sowie die Tauchergruppe der DLRG alarmiert. Binnen weniger Minuten sind Einsatzkräfte der Löschzüge Boke, Bentfeld und Delbrück vor Ort. Schnell werden die Rettungsarbeiten nach einer kurzen Erkundung in verschiedene Abschnitte unterteilt. Die Feuerwehrmänner und -frauen bringen Schlauchboote zu Wasser und bereiten Motorboote für den Einsatz vor. Zeitgleich legen zwei Feuerwehrmänner Überlebensanzüge an, um sich an Leinen gesichert, zu den im Wasser schwimmenden Personen zu begeben.
Glücklicherweise handelt es sich bei dem Szenario um eine Großübung des Wasserrettungszuges der Delbrücker Feuerwehr und den Einsatztauchern der DLRG-Ortsgruppe. „Schlauchboote und die Rettung im Überlebensanzug sind die Erstmaßnahmen, da diese schnell zur Verfügung stehen. Im Wasser befindlichen Personen können so binnen weniger Minuten gerettet werden und einer medizinischen Erstversorgung zugeführt werden“, erläutert Ralf Schadwinkel, Taucheinsatzleiter und Organisator der Großübung. Zudem wurde die Übung genutzt um eine für die Taucher neue Alarmierung über das Smartphone zu testen.
Parallel zu den ersten Rettungsmaßnahmen brachten die Feuerwehrleute zwei Motorboote zu Wasser, eines davon ist mit einem modernen Sonar ausgestattet. Während ein Motorboot Taucher auf den See fährt, die mit der Suche nach einer vermissten Personen in einem klar begrenzten Suchraum beginnen, fährt das Sonarboot eine Fläche von etwa 80 mal 80 Meter ab. Eine zweite Personen wird hier im Wasser vermutet. Schließlich finden die Retter die Person, die für die Übung von einem Kunststoffdummy dargestellt wird. Nun sind die Taucher gefordert, die in dem trüben Wasser nach dem vom Sonarecho angezeigten Dummy suchen und diesen bergen.
Nach Abschluss der gut 90-minütigen Übung zog Ralf Schadwinkel ein positives Resümee. „Die Absprachen über Funk, auch Unterwassersprechfunk, haben sehr gut funktioniert. Auch die Suche nach den Vermissten ging schnell und sehr gezielt von statten, so dass die erste vermisste Person schon nach 15 Minuten gefunden wurde“, zeigte sich Ralf Schadwinkel zufrieden.
Bilder und Text: A. Langer