Das Sturmtief Friederike hat am Donnerstag wie angekündigt mit Böen teils in Orkanstärke zugeschlagen und in Delbrück und Umgebung massive Schäden verursacht.
Die ersten Einsätze ereigneten sich gegen 11:30 Uhr, zunächst nur im Bereich der Löschzüge Delbrück und Lippling. Wenig später stürzten auch in allen anderen Teilen von Delbrück Bäume auf Straßen, Wege und Häuser. Einige Gefahrenstellen konnten lediglich abgesperrt werden, da eine Beseitigung aufgrund des anhaltenden Sturms nicht möglich war. In Delbrück im Bereich nördlich der B 64 standen zudem etliche (ungeleerte) gelbe Mülltonnen am Straßenrand, was für eine massive Behinderung des Verkehrs führte. Der Inhalt lag in der ganzen Stadt verteilt.
Massive Schäden wurden auch an Dächern jeglicher Bauart gemeldet. Fielen bei etlichen Häusern nur einzelne Pfannen vom Dach, deckten die Orkanböen beispielsweise eine große Fläche auf dem Delbrücker Gymnasium bis auf die darunter liegende Dämmung ab. Das Gelände musste weiträumig gesperrt werden, der Schulbetrieb für den nächsten Tag abgesagt werden.
In der Schlaunstraße in Delbrück wurde eine Flachdachbeschichtung eines Wohnhauses komplett angehoben und weggeweht. Dabei wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt und das Dach blieb auf einer Wiese liegen. Zudem wurden zahlreiche Scheunen und andere landwirtschaftlich genutzten Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. Dächer wurden beschädigt oder komplett zerstört, in Sudhagen wurde an einer Scheune eine komplette Giebelwand eingerissen. Teilweise mussten sich Einsatzkräfte aus noch laufenden Einsätzen zurück ziehen, da die eigene Gefährdung zu stark wurde. In Anreppen drohte ein Baukran auf ein Wohnhaus zu stürzen. Da sich dieses Problem ebenfalls nicht unmittelbar lösen lies, wurden die Bewohner aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.
In Ostenland stürzte ein Baum direkt hinter dem dortigen Feuerwehrgerätehaus um und beschädigte die privaten, dort abgestellten Fahrzeuge mehrerer Einsatzkräfte. In Ostenland lag neben der Stadt Delbrück und dem Ortsteil Lippling einer der Schwerpunkte, was die Anzahl abzuarbeitender Einsatzstellen anging.
Die Kameraden aller Delbrücker Löschzüge waren bis in die späten Abendstunden mit Aufräumarbeiten und dem weiteren Beseitigen von Gefahrenstellen beschäftigt. Dazu wurden im späteren Verlauf 2 zusätzliche Drehleitern der Feuerwehren aus Rietberg und Salzkotten angefordert. Bereits während des Nachmittages richtete die Feuerwehr eine Örtliche Einsatzleitung im Gerätehaus Delbrück ein, um der Vielzahl der Einsatzstellen auch organisatorisch gerecht werden zu können. Hier wurden in direkter Absprache mit dem Bauhof und dem Ordnungsamt die Einsatzstellen koordiniert und gezielt Kräfte eingesetzt. Der Stabsraum wurde dafür in Betrieb genommen. Mitarbeiter des Bauhofes unterstützten ebenfalls bei Sicherungs- und Absperrmaßnahmen und stellten zusätzliches Gerät zur Verfügung.
Die Zahl der Einsatzstellen in allen Ortsteilen stieg bis zum Abend auf rund 180 an. Insgesamt setzte die Feuerwehr Delbrück (inkl. der Unterstützungen aus Rietberg und Salzkotten) rund 130 Einsatzkräfte ein. Am späten Nachmittag unterstützte das DRK Delbrück mit zusätzlichen 6 Kameraden, welche die Verpflegung aller eingesetzten Kräfte im Delbrücker Gerätehaus sicherstellte.
Fotos: Feuerwehr Delbrück + Axel Langer