Löschzug Delbrück stellt zwei Großfahrzeuge und ein Boot offiziell in Dienst
Delbrück (al). Moderne Technik und Ideenreichtum bei der Entwicklung von Einsatzgerät helfen, Rüstzeiten an einer Einsatzstelle extrem zu verkürzen. Das haben die neuen Fahrzeuge beim Löschzug Delbrück bereits mehrfach bewiesen. So ist im Leiterpark der neuen Drehleiter bereits eine Schlauchleitung verbaut. „Damit ist die Drehleiter an der Einsatzstelle schon nach 90 Sekunden einsatzbereit. Mit der alten Technik haben wir rund das dreifach an Zeit benötigt“, verdeutlichte Löschzugführer Jörg Hennemeier bei der feierlichen Indienststellung an der Feuerwache.
Ein weiteres Beispiel für Ideenreichtum bei der Konzeptentwicklung ist das neue Hochwasserrettungsboot mit einem Aluminiumrumpf. Mit der Entwicklung hat Mike Gausemeier viel praktische Erfahrungen der Wasserrettung eingebracht. So verfügt das Boot über Räder. „So kann das Boot auch bei niedrigen Wasserständen in überfluteten Innenstädten oder in Gewässern eingesetzt werden. Kann der Außenbordmotor wegen zu niedrigem Wasserstand nicht eingesetzt werden, kann das Boot geschoben werden. Dies gilt auch für die Eisrettung. Entweder wird das Boot über das Eis geschoben oder kann mit Motorantrieb durch brüchiges Eis fahren“, erläutert Mike Gausemeier.
In festlichem Rahmen wurden beim Löschzug Delbrück ein Hilfeleistungslöschgruppen Fahrzeug (HLF 20) und eine Drehleiter offiziell in Dienst gestellt. Außerdem wurde ein neues Feuerwehrboot auf den Namen „MS Agatha“ getauft. In die neue Ausrüstung flossen rund eine Million Euro. „Beide Fahrzeuge haben bei verschiedenen Einsätzen bereits bewiesen, dass sie bestens zu unseren Anforderungen passen“, betonte der Delbrücker Löschzugführer Jörg Hennemeier in seiner Begrüßung.
Die Indienststellung einer Drehleiter sei etwas besonders. „So etwas kommt nur rund alle 25 Jahre vor“, unterstrich Jörg Hennemeier. Die Drehleiter verfügt über eine maximale Rettungshöhe von 30 Metern und ist auf einem Scania-Fahrgestell montiert. Bei Brandeinsätzen und zur Menschenrettung wird sie eingesetzt. „Der abknickbare Leiterpark leistet auch bei der Unterstützung des Rettungsdienstes, wenn Patienten nicht durch enge Treppenhäuser getragen werden können, gute Dienste“, erläutert Jörg Hennemeier. Auch das HLF 20 aus auf einem Scania-Fahrgestell aufgebaut. Schwerpunkt des Fahrzeuges ist die technische Hilfeleistung. Hierzu befinden sich umfangreiche hydraulische Rettungsgeräte an Bord. Reichlich Werkzeug vom Akkuschrauber über Säbelsäge bis hin zum Hebekissen sind auf dem Fahrzeug verlastet. Es verfügt außerdem über eine Lichtmasten und eine Schnellangriffseinrichtung für die Unterstützung bei Brandeinsätzen.
Außerdem wurde ein neues Hochwasserrettungsboot getauft. Auf dem zugehörigen Trailer sind alle notwendigen Ausstattungsgeräte verlastet. Außerdem können zusätzliche Räder montiert werden, so dass das Boot auch als Transportplattform auf Bahngleisen eingesetzt werden kann. Der stabile Rumpf erleichtert und beschleunigt zudem das Einsetzen am Uferbereich von Flüssen und Seen, da nicht erst nach einer geeignete Stelle gesucht werden muss, sondern an Ort und Stelle gehandelt werden kann.
„Gott schenkt uns Menschen, die sich unserer Nöte annehmen. Die Technik sorgt für schnelle Hilfe in Notsituationen“, betonte Diakon Johannes Koch. Auch Pfarrerin Gabriele Hische unterstrich: „Die Feuerwehrleute sind Nothelfer, die zum Segen für die Menschen werden. Die Feuerwehr verkörpert mit ihrer Hilfe praktische Nächstenliebe. Ihre Hilfeleistung ist eine echte Herzensregung.“ Alle Feuerwehrkräfte, die mit den neuen Fahrzeugen im Einsatz sind, um Menschen zu retten und Hilfe zu bringen segneten die beiden kirchliche Vertreter.
„Die Beschaffung neuer Fahrzeuge ist immer eine Herausforderung für alle Beteiligten“, dankte die stellvertretende Bürgermeister Anita Papenheinrich allen Feuerwehrleuten, die die neue Technik bedienen und sich dafür intensiv schulen lassen. Seinen Dank und Rat und Verwaltung für die Unterstützung bei der Fahrzeuganschaffung sprach Wehrführer Johannes Grothoff aus. In besonderer Weise dankte er Lothar Mühlbrandt, der die Planung der neuen Drehleiter koordiniert und gelenkt hat.
Fotos und Text: A. Langer