Delbrück (al). 41 Jahre hat er seinen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück mit viel Herz und Kompetenz versehen und acht Jahre leitete Johannes Grothoff die Geschicke von über 400 freiwilligen Feuerwehrleuten. Nun wurde er von der Stadt mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet. Viele humanitäre Projekte zeigen seine Handschrift.
„Johannes Grothoff hat mir vorher verraten, dass er gleich mehrere Taschentücher eingesteckt hat“, verriet Bürgermeister Werner Peitz. Sehr bewegt genoss Johannes Grothoff den großen Zapfenstreich und die vielen lobende Worte und war, ob des großen Zuspruchs sehr gerührt. Über 500 Personen aus den verschiedensten Feuerwehren, der Politik, Verwaltung, Hilfsorganisationen sowie humanitären Projekten. Sogar bis dem ukrainischen Charkiw waren Gäste angereist um Johannes Grothoff für seinen Einsatz und sein im wahrsten Sinne des Wortes grenzenloses Engagement zu danken.
„Mit großem Engagement, Fachwissen und Herzblut hat Johannes Grothoff die Feuerwehr geprägt. Als Wehrführer hat er die Feuerwehr zukunftsorientiert, leistungsfähig und bürgernah aufgestellt“, so Werner Peitz. Johannes Grothoff wird weiter aktives Mitglied der Feuerwehr bleiben. Im Februar ernannte ihn der Stadtrat zum Ehrenstadtbrandmeister. Das für Johannes Grothoff ehrenamtliches Engagement keine Floskel, sondern gelebte Menschlichkeit ist, zeigte die Aufzählung des Bürgermeisters. „Die Stadt Delbrück, die Feuerwehr und die gesamte Bevölkerung danken Johannes Grothoff für seinen langjährigen, außergewöhnlichen Einsatz für das Gemeinwohl“, so Werner Peitz mit Blick auf Hilfslieferungen nach Rumänien, dem Aufbau eines Krankenhaues im afrikanischen Eritrea, der intensiven Hilfe in den Hochwassergebieten im Ahrtal sowie auch den vielen Hilfstransporten in die Ukraine. Johannes Grothoff trat 1984 in die Feuerwehr ein. Übernahm 2001 die Leitung der Jugendfeuerwehr und 2002 die stellvertretende Löschzugführung in Delbrück-Mitte. 2017 wurde er zum Leiter der Delbrücker Gesamtwehr ernannt. „Dein Mut, deine Entschlossenheit und deine Leistungsbereitschaft haben dich so vom Feuerwehrmann zum Ehrenstadtbrandmeister geführt – ein Weg, der nur mit unermüdlichem Fleiß und echter Leidenschaft zu gehen ist. Du bist jemand, der für uns durch´s Feuer geht“, unterstrich Peitz.
„Johannes Grothoff ist nicht nur ein Kopf voller Wissen, sondern auch ein Mensch mit großem Herz, mit Ohren die zuhören und mit Händen anpacken“, lobte auch Landrat Christoph Rüther einen echten Netzwerker. Als wichtigen Weichensteller beim Neubau von Gerätehäusern oder der Beschaffung von Fahrzeugen bezeichnete Kreisbrandmeister Stefan Reckhaus den scheidenden Feuerwehrchef. „Wir verabschieden heute einen besonderen Menschen, eines Machers, der mit seiner optimistischen Art alle ansteckt und überzeugt. Als Leiter gehst du leider, als Kamerad wirst du immer bleiben“, so sein Nachfolger als Leiter der Feuerwehr, Heinz Noje. In Namen der Feuerwehrleute überreichten die beiden Stellvertretenden Feuerwehrchefs Ralf Fischer und Jörg Rodehutskors dem begeisterten USA-Fan einen amerikanischen Hydranten.
In Namen der Feuerwehren aus Charkiw und der Ukraine dankte Mikhaylo Tretyak, der aus Charkiw nach Delbrück gekommen war. „Die von dir organisierte Hilfe aus Delbrück ist für die Menschen in der Ukraine von unschätzbarem Wert und retten Menschenleben“, ließ Mikhaylo Tretyak übersetzen. Er überreichte einen der höchsten Verdienstorden der Ukraine, der bislang erst zehn Personen verliehen bekommen haben an Johannes Grothoff. „Ich kann gerade nicht so richtig reden“, wischte sich Johannes Grothoff ein paar Tränen der Rührung weg. „Ich danke allen Wegbegleitern, die heute hier sind und natürlich meiner Familie“, so ein bewegter Ehrenstadtbrandmeister.
Bürgermeister Werner Peitz wünschte der neuen Leitung der Delbrücker Feuerwehr mit Heinz Noje, Ralf Fischer und Jörg Rodehutskors ein glückliches Händchen bei ihrem ehrenamtlichen Feuerwehrdienst. Anschließend spielten der Feuerwehrmusikzug Lippling, die Stadtkapelle und der Spielmannszug „Frei weg“ zum großen Zapfenstreich auf.
Text und Fotos: Axel Langer