Wasserrettung
Durch den gewerblichen Abbau von Kies und Sand sind seit den 60er Jahren in den südlichen Stadtteilen Anreppen, Boke und Bentfeld über 30 Baggerseen entstanden. Heute werden diese überwiegend zur Freizeitgestaltung wie Angeln, Surfen, Tauchen, Eislaufen etc. genutzt. Darüber hinaus finden auf der Lippe, die sich auf einer Länge von über 5 km durch das Delbrücker Land schlängelt, organisierte Kanufahrten statt.
Schon seit den frühen 80er Jahren hat sich die Feuerwehr Delbrück, in Zusammenarbeit mit der DLRG-Ortsgruppe Delbrück, auf die damit verbundenen Gefahren unter dem Stichwort „Wasserrettung“ eingestellt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich eine gute Kooperation beider Hilfsorganisationen. Aus diesem Zusammenschluss entstand dann Mitte der 90er Jahre der Wasserrettungszug der Stadt Delbrück. Die gemeinsam organisierte Einheit erwies sich mehr und mehr als äußerst effektiv und schlagkräftig. Auf dieser Basis verfügte der Kreis Paderborn 1999, dass die Zuständigkeit für Wasserrettung über die Stadtgrenzen hinaus auf einen Teil des Kreises ausgedehnt wurde. Der Wasserrettungszug besteht heute aus Einsatzkräften der Löschzüge Bentfeld, Delbrück und Boke sowie der Taucheinsatzgruppe der DLRG-Ortsgruppe Delbrück e.V.
Bei Einsätzen mit dem Alarmstichwort „Person im Wasser“ sind alle drei Löschzüge in der Lage, innerhalb kürzester Zeit einen Retter im Überlebensanzug, der von Schlauchboot-Trupps unterstütz wird, als Erstmaßnahme einzusetzen. Die Überlebensanzüge haben die Eigenschaft, dass die Retter auch bei einer Wassertemperatur von 0 Grad Celsius, innerhalb 1 Stunde, maximal 1 Grad der eigenen Körpertemperatur verlieren. Somit sind auch Wasserrettungseinsätze bei Schnee und Eis möglich.
Eine weitere Aufgabe besteht darin versunkene Gegenstände, von denen Gefahren für die Umwelt ausgehen können, zu suchen und an die Wasseroberfläche zu bringen. Dabei handelt es sich z.B. um Autos, Motorräder, Baumaschinen usw. Darüber hinaus gilt es aber auch nach vermissten Personen unter Wasser zu suchen und diese zu bergen.
Neben einem Gerätewagen GW-Wasserrettung verfügt der Löschzug Bentfeld über ein Motorboot, welches mit einem modernen Sonargerät ausgestattet ist. Mit diesem System lässt sich die Struktur und Topographie eines Gewässergrundes auf einem Bildschirm darstellen. Gegenstände oder Personen, die sich auf dem Grund eines Sees befinden, können damit bei guten Voraussetzungen geortet werden. Der Umgang mit einem Sonarsystem ist sehr speziell und verlangt neben einer intensiven Ausbildung und vor allem viel Erfahrung. Während der Löschzug Bentfeld auf diese Weise die Erkundung Unterwasser vornimmt, unterstützen die Löschzüge Delbrück und Boke mit je einem weiteren Motorboot beim Transport von Tauchtrupps und Ausrüstungen. Weiterhin übernehmen sie die Absicherung oder bei Bedarf die Ausleuchtung der Einsatzstelle. Die Einsatzleitung erfolgt nach dem Grundsatz der FwDV-100 mit Unterstützung des ELW-II der Feuerwehr Delbrück.
Die Aufgabe der DLRG-Einsatztaucher besteht darin eine Ortungsstelle auf dem Grund zu erkunden und den „Fund“ an die Wasseroberfläche zu bringen. Erschwert wird diese Aufgabe oftmals durch Dunkelheit und zum Teil schlechte Sichtverhältnisse von weniger als 10 cm. Mit Hilfe moderner Unterwassersprechfunk-Systeme können die Taucher untereinander und auch aus der Tiefe heraus mit den Einsatzkräften an der Wasseroberfläche kommunizieren. Neben 4 kompletten Tauchausrüstungen, dem Unterwasserfunk und einer Unterwasserkamera gehört u.a. ein Lufthebesystem zur weiteren Einsatzausrüstung. Mit diesem können tonnenschwere Lasten aus der Tiefe an die Wasseroberfläche gehoben werden. Dieses und weiteres Equipment für Arbeiten Unterwasser ist auf einem selbstkonstruierten, 2-achsigen Anhänger verstaut. Im Rahmen der Alarm- und Ausrückordnung wird dieser Anhänger von Kräften der Feuerwehr zum jeweiligen Einsatzort gebracht, während die Taucher mit ihrem privat PKW und ihrer persönlichen Tauchausrüstung direkt zur Einsatzstelle fahren.
Die DLRG-Taucheinsatzgruppe besteht derzeit aus 13 aktiven Einsatztauchern. Davon sind 6 Kameraden gleichzeitig aktive Mitglieder der Feuerwehr Delbrück. Geleitet wird diese Einheit von HBM Ralf Schadwinkel aus Delbrück und seinem Stellvertreter HBM Markus Fortmeier aus Ostenland. Beide sind neben ihrer Qualifikation als Taucheinsatzführer aktive Führungskräfte in ihren Löschzügen.
Wasserrettungseinsätze erfordern, neben körperlicher und psychischer Fitness, eine solide Ausbildung und intensives Training – sowohl bei der Feuerwehr, als auch bei den Tauchern. Regelmäßig treffen sich die Spezialisten, um sich mit ihrem hochtechnischen Equipment auf den heimischen Gewässern vertraut zu machen.
In der Vergangenheit wurden alle Teiche, Gewässer und die Lippe im Stadtgebiet Delbrück mit eindeutigen Schildern ausgewiesen. Hierdurch können bei Unglücksfällen präzise Angaben zum Unfallort getätigt werden. Dies hat sich in Einsatzfällen als sehr nützlich erwiesen. Eine Jährliche Überprüfung, Erweiterung und Reparatur der Beschilderung ist der Wasserrettung daher ein großes Anliegen.
Anhänger Tauchen
Weitere Infos
Aufgabe:
Transport von Tauchequipment an die Einsatzstelle
Ausbau:
Eigenausbau
Kurzbeschreibung:
Der Einsatzanhänger wurde zusammen mit der DLRG-Ortsgruppe Delbrück entwickelt und gebaut. Untergebracht ist er in einem Häuschen am Hallenbad-Delbrück. Auf dem Anhänger sind vier komplette Tauchausrüstungen, Bojen, Leinen, Hebesäcke sowie weitere Führungsmittel für den Wasserrettungseinsatz verlastet.
Gerätewagen Wasserrettung GW-W
Weitere Infos
Aufgabe:
Mehrzweckfahrzeug für Hilfeleistung speziell für die Wasserrettung
Funkrufname:
Florian Delbrück 5 GW-W
Hersteller:
Iveco
Aufbau:
Magirus
Baujahr:
1987
Mannschaftsstärke:
Trupp 1-2
Kurzbeschreibung:
Der GW-W ist mit Gerät für die Technische Hilfeleistung ausgestattet. Im Fahrzeug sind Motorsägen, Wassersauger usw. verlastet. Speziell auch alle Materialien für die Wasserrettung. Das Auto besitzt eine Seilwinde und einen 2500 Watt Lichtmast.
Rettungsboot RTB
Weitere Infos
Aufgabe:
Rettungsboot
Kurzbeschreibung:
Das Rettungsboot ist speziell für die Suche von Menschen und Gegenständen unter Wasser geeignet. Es ist mit hochmoderner Sonar Technik ausgestattet.
Rettungsboot RTB
Weitere Infos
Aufgabe:
Rettungsboot
Kurzbeschreibung:
Das Rettungsboot ist speziell für die Suche von Menschen und Gegenständen unter Wasser geeignet.