Delbrück (al). „Heute ist ein besonderer Tag für die Stadt Delbrück“, unterstrich Bürgermeister Werner Peitz angesichts einer sicher nicht alltäglichen Indienststellung von gleich sechs neuen Feuerwehrfahrzeugen. Neben zwei Großfahrzeugen wurden zwei Kommandowagen, ein Motorrad sowie ein E-Bike dem Dienstbetrieb übergeben.
„Trotz eines Gesamtinvests von 1,25 Millionen Euro ist das Engagement der Feuerwehrleute für die Sicherheit in der Stadt unverzichtbar. Ihr opfert Eure Freizeit zum Wohl der Menschen und habt ein Recht auf die bestmögliche Ausstattung, um den Menschen Hilfe zu bringen“, betonte Werner Peitz um zu unterstreichen, dass viele Menschen die Hilfe für Selbstverständlich halten und vergessen Danke zu sagen. Peitz dankte auch den Familien und den Arbeitgebern, für die Unterstützung der Einsatzkräfte.
„Jedes der neuen Fahrzeuge hat seine Berechtigung“, machte der Leiter der Feuerwehr, Johannes Grothoff deutlich. „Die Kommunikation und lückenlose Einsatzdokumentation wird immer wichtiger“, so Grothoff. Da die Funkzentrale im Gerätehaus zu klein geworden ist und ein Stabraum nur durch einen teuren, aber unsinnigen Anbau möglich wäre, wurde das ELW 2 konzipiert. „Die Kommunalagentur nimmt zehn Prozent der Ausschreibungssumme für sich. Diese Arbeiten haben Feuerwehrleute übernommen und so der Stadt 125.000 Euro gespart“, dankte Johannes Grothoff für das Engagement der Feuerwehrleute in verschiedenen Arbeitsgruppen. Einen blumigen Dank erhielt Fachbereichsleiterin Brigitte Wecker-Brökelmann für ihre Unterstützung. Außerdem dankte Grothoff dem Rat und der Verwaltung sowie der Kreisverwaltung.
Diakon Rudolf Voß segnete die Fahrzeuge und die Einsatzkräfte. „Nur noch kurz die Welt retten. Was sich in einem bekannten Lied so einfach anhört, ist anstrengende Arbeit. Die Feuerwehrleute sind immer mitten drin“, betonte Rudolf Voß in seiner Predigt. Löschzugführer Ralf Wunderlich dankte den Familien der Feuerwehrleute für die Hilfe bei der Organisation des Tages der offenen Tür. Der Öffentlichkeit wurde der Fuhrpark des Löschzuges im Zug des Aktionstages vorgestellt. Außerdem gab es eine Schauübung der Jugendfeuerwehr, die eine brennende Gartenhütte löschte.
In Dienst gestellt wurden eine Wechselladerfahrzeug, auf dem der neu Abrollbehälter Rüst verlastet ist. Der Scania verfügt über 420 PS und ein normales Straßenfahrgestellt. Der Abrollbehälter ist für die schwere technische Hilfeleistung konzipiert und ergänzt die technische Ausstattung der Hilfeleistungslöschfahrzeuge der Löschzüge. Neben Rettungsgerät für alle technischen Hilfeleistungen verfügt das Fahrzeug über eine Winde mit einer Zuglast von 8 Tonnen. „Das Fahrzeug und die Beladung passen optimal in das Wechselladerkonzept der Delbrücker Feuerwehr“, erläuterte der stellvertretende Zugführer Mike Gausemeier bei einem Rundgang.
Seine ersten Einsätze hat der neue Einsatzleitwagen 2 bereits erfolgreich absolviert: Das auf einem Scania-Fahrgestell aufgebaute Fahrzeug verfügt über 280 PS, ist rund zehn Meter lang und 12 Tonnen schwer. Der rote Gigant bietet Platz für einen Funk-, einen Stabs- sowie einen Technikraum. Unwetterlagen, Großeinsätze oder Großveranstaltungen können von hier aus abgewickelt werden. Zur Ausrüstung gehört auch ein kompaktes Erkundungs-E-Fahrrad, das durch Spendengelder finanziert wurde. Außerdem wurden zwei VW Tiguan für den Einsatzleitdienst der Feuerwehr in Dienst gestellt. Beide Fahrzeuge sind mit I-Pads ausgestattet, auf denen verschiedene Pläne schnell zur Verfügung stehen. Außerdem sind hier Feuerlöscher und Brechwerkzeuge verlastet. Beide Fahrzeuge sind identisch ausgestattet. Vom Kreis finanziert, wurde auch eine BMW GS 850 in Dienst gestellt. Das geländegänige Motorrad verfügt über 82 PS. Kommt bei der Erkundung in schwierigem Gelände, der Vermisstensuche genauso zum Einsatz wie bei der Erkundung und Informationsüberbringung. „Die Erfahrungen der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal haben gezeigt, dass wir eine Alternative brauchen, wenn alle modernen Kommunikationsmöglichkeiten versagen“, hat Johannes Grothoff wesentlich an der Konzeption des Motorrades mitgewirkt.
Text und Fotos: Axel Langer
Kategorie: News
Neuer ELW 2 in Delbrück
Delbrück (al). Die Zahlen des neuen Einsatzleitwagen II (ELW II) der Delbrücker Feuerwehr sind imposant: Das auf einem Scania-Fahrgestellt aufgebaute Fahrzeug verfügt über 280 PS, ist rund zehn Meter lang und 12 Tonnen schwer. Der rote Gigant bietet Platz für einen Funk-, einen Stabs- sowie einen Technikraum.
Über zwei Jahre Planung hat eine Arbeitsgruppe der Feuerwehr und der Stadtverwaltung in das neue Führungsfahrzeug investiert. Während der anschließenden, zweijährigen Bauzeit hat es immer wieder Verbesserungen der Ausrüstung gegeben. „Wir haben beispielsweise in die technische Ausrüstung Erkenntnis aus dem verheerenden Hochwasser im Ahrtal einfließen lassen“, so Delbrücks Löschzugführer Ralf Wunderlich. Für die Delbrücker Feuerwehr stand ohnehin die Ersatzbeschaffung eines Einsatzleitwagens an. Außerdem hätte der beengte Funkraum im Gerätehaus ausgebaut werden sollen und gleichzeitig ein Stabsraum angebaut werden sollen. „Aber die Örtlichkeiten am Feuerwehrgerätehaus geben diese Anbauten nicht her, so dass das Geld nicht in Steine investiert wurden, sondern in ein neues, größeres Einsatzleitfahrzeug, das die Funktionen der neuen Räumlichkeiten nun übernimmt“, erklärt Ralf Wunderlich die Hintergründe der Beschaffung. Zusätzlich biete die mobile Einsatzleitung die Möglichkeit immer in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle nah am Geschehen zu sein. Der ursprüngliche Schulungsraum und immer wieder als Stabsraum genutzte Raum kann nun wieder als Pausen- und Schulungsraum genutzt werden.
„Einsatzleitwagen dieser Größenordnung kommen bei Unwettern wie Sturm, Starkregen oder bei Großbränden oder schweren Unfällen zum Einsatz und unterstützen den Einsatzleiter. Außerdem ist dieses Fahrzeug Teil des überörtlichen Katastrophenschutzes“, erläutert Ralf Wunderlich. In Delbrück wird der Einsatzleitwagen II künftig dann ausrücken, sobald zwei Löschzüge für einen Einsatz alarmiert werden. „Um dieses Fahrzeug einzusetzen, muss natürlich viel geübt werden, dass ermöglichen derartige Einsätze“, so Lothar Mühlbrandt, der wie Peter Schniedertüns zu der Arbeitsgruppe gehörten. Aber auch bei Karneval oder dem Katharinenmarkt wird das Fahrzeug als Einsatzzentrale eingesetzt.
Der neue ELW verfügt über vier Arbeitsplätze, die mit Funk- und Computertechnik ausgestattet sind. „Dabei haben wir darauf geachtet, dass jeder Feuerwehrmann die Technik bedienen kann und diese bereits aus den kleineren Einsatzleitfahrzeugen in den sechs Löschzügen bekannt sind. Das hat bei ersten Einsätzen und Übungen auch schon gut funktioniert. Auch ein Rot-Kreuzler hat bereits mit in dem Fahrzeug gesessen und die Technik problemlos bedient“, erläutert Lothar Mühlbrandt die Möglichkeiten. Vier Telefonleitungen, sechs Funkgruppen, mobile Internetverbinden zweier Anbieter sowie eine Satellitentelefonanlage gehören zur Ausstattung. Die kleineren Einsatzleitwagen der Löschzüge können mit dem neuen ELW gekoppelt werden und die Dateien schnell übertragen werden. Der ELW kann bis zu acht Stunden autark im Einsatz sein. In einem Stabsraum kann die aktuelle Einsatzentwicklung auf Flachbildschirmen dargestellt werden. Für größere Besprechungen können diese Informationen auch auf einen Flachbildschirm im Außenbereich übertragen werden. Um in Ruhe arbeiten zu können, kann hier ein größerer Bereich abgesperrt werden. Zwei Wetterstationen, eine Lautsprecheranlage, Laptops, Telefone und weitere Funkgeräte gehören auch zu Ausstattung. „Wir bauen das Fahrzeug lieber 25 Mal auf, ohne dass es zum Einsatz kommt“, so Peter Schniedertüns, der einen weiteren wichtigen Einsatzbereich nennt: „Wenn wir mal einen großflächigen Stromausfall haben, kann das Fahrzeug als Anlaufstelle für die Bevölkerung dienen“, so Schniedertüns. Durch Spendengelder wurde noch ein E-Bike angeschafft, das zur Erkundung oder zum Melden dient. Der neue ELW II ist mit Gesamtkosten von 450.000 Euro kalkuliert. „Damit liegen wir sogar noch unter den möglichen Baukosten für die Gerätehauserweiterung“, betont Lothar Mühlbrandt. Bei der Feuerwehr Delbrück haben sich bereits mehrere Feuerwehren gemeldet, die das Auto in Augenschein nehme möchten. „Der Trend geht vor dem Hintergrund der zunehmenden Extremwettereinsätze eindeutig zu diesen neuen Großfahrzeuge, auch in anderen Städten. Mit dem Fahrzeug sind vor deutlich vor der Lage und für Großschadenslagen gut aufgestellt“, erklärt Lothar Mühlbrandt abschließend.
Text und Fotos: Axel Langer
ABC Einheit Kreis Paderborn bereits für Achtelfinale qualifiziert
Kreis Paderborn stellt ABC Zug NRW für EM-Achtelfinalspiel in Gelsenkirchen
Wenn am Samstag 30.06. in Gelsenkirchen der Sieger der Gruppe C gegen einen der besten Gruppendritten aus den Gruppen D/E/F antritt, werden auch die ABC Einheiten des Kreises Paderborn ihren Beitrag zu einem sichern Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften mit ihren zahlreichen Fans leisten.
Im Rahmen der überörtlichen Unterstützung stellt der Kreis Paderborn einen „ABC Zug NRW“ für das Spiel vor Ort bereit. Zu den Aufgaben dieser Einheit gehören unter anderem die Sicherung einer Einsatzstelle sowie die Gefahrenabwehr im Falle eines Einsatzes unter Beteiligung atomarer, biologischer oder chemischer Stoffe.
Die Teileinheit „ABC-Gefahrenabwehr“, bestehend aus Kräften der Feuerwehren Büren-Wewelsburg, Bad Wünnenberg-Fürstenberg und der Kreisfeuerwehrzentrale haben sich unter der Leitung von Andreas Lütkemeier und Stefan Gerke in den letzten Wochen intensiv auf die Aufgabe vorbereitet.
Der Löschzug Bentfeld der Feuerwehr Delbrück stellt mit seinem ELW1 die Führungskomponente der Einheit.
Foto & Text: Feuerwehr Delbrück
Jahreshauptversammlung Gesamtwehr
Bilanz eines eher ruhigen Jahres zogen die Mitglieder des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt bei der Jahreshauptversammlung im Sport-und Kulturzentrums Ostenland. 393-mal rückten die sechs Löschzüge und die Notfallhelfer im Jahr 2023 aus. Das sind 56 Einsätze weniger als im Vorjahr., berichtet Schriftführer Steffen Knapp und führt den Rückgang auch auf Optimierungen im Einsatzleitsystem der Leitstelle zurück.
Der Delbrücker Feuerwehr gehören insgesamt 648 Mitglieder an. Davon entfallen 404 auf die aktive Abteilung. Vier Mitglieder zählt die Unterstützungsabteilung. In der Alters- und Ehrenabteilung gibt es 81 Mitglieder, und die Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr 65 Jugendliche zählte, feierte 2023 ihr 25-jähriges Bestehen. Der Musikzug umfasst 65 Musiktreibende, und neun Mitglieder sind vom aktiven Dienst befreit.
Mit 44 Brandeinsätzen macht die klassische Domäne der Feuerwehren heute nur einen kleinen Teil des Einsatzspektrums aus. Deutlich öfter waren mit 205 Einsätzen Technische Hilfeleistungen erforderlich. Die Notfallhelfer wurden 88 Mal in dem Einsatz gerufen. Brandmeldeanlagen sorgten für 44 Einsätze. 13 Einsätzen entpuppten sich als blinde Alarme, und in zwei Fällen geht die Feuerwehr von böswilliger Alarmierung aus. Das Einsatzspektrum reichte von Ascheniederschlägen auf Gewässern, schweren Verkehrsunfällen, Kamin- und Strohpyramidenbränden bis hin zu einer ausgewachsen Hochwasserlage um Weihnachten.
Bewährt hat sich sie Zusammenarbeit der Feuerwehr Delbrück mit den Kollegen aus Hövelhof bei der Grundausbildung, die in vier Modulen stattfindet. Außerdem biledete die Wehr 2023 vier neue Drehleitermaschinisten aus. Im medizinischen Bereich haben sich die sich bei der Aus- und Fortbildung der Notfallhelfer die engen Kooperationen mit dem Deutschen Roten Kreuz in Delbrück und der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin (AGN) in Hövelhof bewährt.
Bürgermeister Werner Peitz betonte in seinem Grußwort, die Stadt sei stolz auf ihre Feuerwehr, die für kompetente Hilfe stehe. Wiederholt hätten die Einsatzkräfte ihr Können mit viel Herzblut unter Beweis gestellt. Der ehrenamtliche und selbstlose Feuerwehrdienst zum Wohle der Allgemeinheit umfasse ein großes Aufgabenspektrum, so Peitz. Kreistagsmitglied Meinolf Päsch, der Landrat Christoph Rüther vertrat, nannte die Feuerwehr „ein lebendiges Zeichen für den Einsatz zugunsten der Zivilgesellschaft“. Johannes Wiesing, Vorsitzender des Heimatvereins Ostenland, nannte die Feuerwehrleute „Helden, die nicht mit Gold aufzuwiegen seien“.
Wehrführer Johannes Grothoff, seit sieben Jahren im Amt, dankte Rat und Verwaltung für die umfassende Unterstützung bei der Beschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung sowie der Modernisierung der Gerätehäuser und sprach dabei die Lösungen bei den Gerätehäusern in Westenholz und Bentfeld an. Am Standort in der Südstraße sei eine zweite Zelthalle errichtet worden. Das im Verbund mit der künftigen Nutzung der DRK-Gebäude „eine gute Übergangslösung bis zum Neubau“.
Grothoff resümierte, dass die Feuerwehr in den vergangenen sieben fast gesamten den Fuhrpark runderneuert habe, „Das sind 41 neue Fahrzeuge, Anhänger und Abrollbehälter“, sagte er. Mit sechs neuen Stromerzeugern sieht Grothoff die Feuerwehr auch für mögliche Black- und Brownouts gewappnet. Auch personell hat sich die Wehr in den vergangenen sieben Jahren verstärkt: 126 Feuerwehrleute wechselten aus der Jugendfeuerwehr in den Einsatzdienst.
Erfreut zeigte sich Verbandsvorsitzender Ralf Fischer, dass 132 fördernde Mitglieder die Feuerwehr unterstützen. Gleichwohl sucht er noch Sponsoren zur dauerhaften Finanzierung des Dienstsport-Angebotes mit der Personal Trainerin Paulina Krekeler. Auch weitere Teilnehmer sind dort willkommen.
Nach 24 Jahren im Amt stellte sich Kassierer Meinolf Neiske nicht mehr zur Wiederwahl. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung Dennis Schormann vom Löschzug Westenholz. Ralf Fischer, Vorsitzender des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Delbrück, unterstrich in seiner Laudatio, Neiske sei bereits 1978 in die Feuerwehr eingetreten.
Seit 1979 zählte er zu den Atemschutzgeräteträgern. Noch wenige Wochen vor dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst wegen Erreichens der Altersgrenze mit 67 im vergangenen Jahr bestand er ein weiteres Mal die nötige Überprüfung. „Er ist ein gutes Vorbild für alle Atemschutzgeräteträger“, stellte Fischer wörtlich fest. Neiske war auch viele Jahre in der Wasserrettung bei der Feuerwehr tätig und gehörte zu den Pionieren bei der Gewässerbeschilderung im Raum Delbrück.
Mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Landes für 25-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Sebastian Tanger und Friedhelm Lübbers ausgezeichnet. Ehrenzeichen in Gold gingen an Martin Heller, Carl Wübbe, und Thorsten Jungewelter.
Text und Fotos: Ralph Meyer
Jahreshauptversammlung Löschzug Ostenland
Ostenland (al). Weniger ausgelöste Brandmeldeanlagen, Notfallhelfereinsätze auf hohem Niveau sowie Brände, Sturm- und Hochwassereinsätze und Ölspuren weist die Einsatzbilanz des Löschzuges Ostenlandes für das Jahr 2023 aus. So ging die Zahl der Einsätze von 97 im Jahr 2022 auf 77 Einsätze im Jahr 2023 zurück.
Insgesamt 1.486 Stunden verbrachten die 63 Aktiven des Löschzuges Ostenland im Einsatz. Weitere Stunden kam durch Lehrgänge, Aus- und Weiterbildung oder Dienstabende zusammen. Unter dem Strich leisteten die Feuerwehrleute 5.913 Stunden. „Hinter uns liegt ein arbeitsreiches und interessantes Jahr. Mein Dank gilt den Kameraden, die dabei waren, wenn der Löschzug gefordert war. Bitte macht so weiter“, dankte Löschzugführer Peter Bathe bei der Jahreshauptversammlung im Pfarrheim. Bathe dankte der Verwaltung und dem Rat für die Unterstützung, auch mit auf das neue Feuerwehrgerätehaus.
Für die konstruktive Zusammenarbeit dankte Bürgermeister Werner Peitz dem Löschzug mit Blick auf das geplante Feuerwehrgerätehaus und bezeichnete dieses als Quantensprung. „Die Extrarunde in der Planung hat sich gelohnt, wir konnten die Kosten von 7,9 Millionen Euro auf 5,8 Millionen senken, ohne dass die Funktionalität gelitten hat“, betonte Werner Peitz, der darauf hofft, dass noch in den Sommerferien mit dem Bau begonnen werden kann. „Hier wird eine gewaltige Aufgabe im Ehrenamt gestemmt“, dankte Peitz den Feuerwehrleuten, aber auch ihren Familien und Arbeitgebern.
An einen besonders dramatischen Einsatz erinnerte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Ralf Fischer. Dabei hatte im Januar 2023 eine Fettexplosion für einen massiven Küchenbrand gesorgt. „Während der Löscharbeiten kamen zwei Angehörige an die Einsatzstelle, von denen einer in die brennende Wohnung hineinlauf wollte. Da mussten einige Feuerwehrleute beherzt zugreifen, um schlimmeren Schaden zu verhindern“, berichtete Ralf Fischer von filmreifen Szenen und war froh, dass alles ohne Verletzt von statten ging. Im Namen der Dorfgemeinschaft dankte der Vorsitzende des Heimatvereins, Johannes Wiesing für den Einsatz der Feuerwehr im Dorf.
Der stellvertretende Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes, Heinz Noje, konnte Martin Papenheinrich mit der bronzenen Ehrennadel des Stadtverbandes auszeichnen. Martin Papenheinrich trat 2005 in die Jugendfeuerwehr ein und wechselte 2010 in die aktive Abteilung. Seit 2014 ist er Betreuer und Ausbilder bei der Jugendfeuerwehr und seit 2015 Gerätewart. 2016 absolvierte er den Gruppenführerlehrgang. Außerdem kümmert sich Martin Papenheinrich um die Außenanlagen des Gerätehauses und ist als Standartenträger aktiv. „Martin Papenheinrich zeichnen großer Fleiß und Zuverlässigkeit aus“, so Noje in seiner Laudatio.
Um die steigende Zahl an Aufgaben der Löschzugführung künftig auf mehr Schultern verteilen zu können, wurde Steffen Knapp zum weiteren stellvertretenden Löschzugführer ernannt. Steffen Knapp ist bereits seit vielen Jahren als Schriftführer des Stadtverbandes der Feuerwehr aktiv.
Mit der Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren des Landes NRW in Gold wurden Franz-Josef Merschmann für 60 Jahre in den Reihen der Feuerwehr und Heribert Bewermeier für 50 Jahre bei der Feuerwehr geehrt. Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Dienstjahre erhielt Wolfgang Brake. Für 25 Jahre wurden Matthias Großekämper, Markus Großekämper, Andreas Meier und Peter Bathe mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Silber ausgezeichnet.
Außerdem konnten Ralf Fischer und Heinz Noje zahlreiche Beförderungen aussprechen. Neuer Hauptbrandmeister ist Martin Papenheinrich. Sebastian Hoff wurde zum Oberbrandmeister befördert. Neuer Unterbrandmeister ist Jörn Fortmeier. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Steffen Relard und Dominik Berenspöhler befördert. Zu neuen Oberfeuerwehrfrauen und -Männern wurden Vanessa Merschmann, Laurin-Louis Jungewelter, Leon Höwekenmeier und David Brinkmeier. Als Feuerwehrmann wurde Fynn-Luca Jungewelter aus der Jugendfeuerwehr übernommen.
Text und Fotos: Axel Langer
Nistkästen für den guten Zweck
Die Alters- und Ehrenabteilung des Löschzuges Ostenland hat über eine Woche lang gesägt und geschraubt und die 215 gebauten Nistkästen gegen eine Spende angeboten. Dieses Jahr war die Freude besonders groß, da die Spendeneinnahmen zu Gunsten zwei guter Zwecke gehen: Ein Teil kommt der Pater Meier-Stiftung zugute; mit dem anderen Teil wird der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter (AKHD PB-HX) unterstützt.
In vielen Stunden des Sägens und Schraubens entstanden 215 Nistkästen, die gegen eine Spende beim Frischmarkt Strunz Ostenland, der Hofbäckerei Niermann, Meier Land- und Gartentechnik sowie der Gärtnerei Neiske und der Landgärtnerei Sporkmann erworben werden konnten. „So können wir etwas für den guten Zweck tun, den Tieren helfen und in Gemeinschaft etwas machen“, sagte Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung Hubert Relard. Der Organisator Franz-Josef-Merschmann erklärte, er freue sich, dass die Aktion auch in diesem Jahr wieder so gut angenommen wurde und insgesamt 3.150 Euro zusammengekommen seien. Der gesamte Erlös könne gespendet werden, da Fensterbau Merschmann einen Teil des Materials gespendet sowie ihre Werkstatt für acht Tage zur Verfügung gestellt habe.
In diesem Jahr geht der Erlös zu Gunsten zwei guter Zwecke an die Pater Meier-Stiftung sowie den Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter (AKHD PB HX). „Vielen Dank an alle Unterstützenden und Spendenden für die großzügige Spende“, so Kathrin Abrokat (Öffentlichkeitsarbeit AKHD PB-HX) und Lisa Seck (Ehrenamtliche AKHD PB-HX). Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter begleitet Familien mit lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ihrem Weg ab der Diagnose: im Leben, im Sterben und über den Tod der Kinder hinaus. Der Vorsitzende der Pater Meier-Stiftung Werner Peitz sowie Reinhard Thiele (Pater Meier-Stiftung) freuen sich ebenfalls über die großzügige Spende und sprechen ihren Dank aus. Die Pater Meier-Stiftung ist ein Verein zur Förderung von Menschen in unterentwickelten Ländern und sozial schwachen Regionen.
Foto: Die Alters- und Ehrenabteilung des Löschzuges Ostenland bot gegen eine Spende Nistkästen an und konnte insgesamt 3.150 Euro zu Gunsten der Pater Meier-Stiftung sowie des Kinder- und Jugendhospizdienstes Paderborn-Höxter sammeln. Mit dabei sind (von links) Willi Hecker (Ehrenkreisbrandmeister), Willi Rasche, Kathrin Abrokat (Öffentlichkeitsarbeit AHKD PB-HX), Franz Neiske, Lisa Seck (Ehrenamtliche AHKD PB-HX), Franz-Josef Merschmann, Hubert Relard (Sprecher der Alters- & Ehrenabteilung), Reinhard Thiele (Pater Meier-Stiftung), Bürgermeister Werner Peitz (Pater Meier-Stiftung), Karl Fortmeier, Heinrich Fortmeier, Hermann Neiske, Bernhard Großekämper.
Text und Foto: Stadt Delbrück
Jahreshauptversammlung LZ Delbrück
Löschzug Delbrück sorgt für Rekordzahlen: 282 Einsätze absolviert
Delbrück (al). 104 Aktive, drei Mitglieder in der Unterstützungsgruppe, 22 Mitglieder der Ehrenabteilung sowie 19 Jugendfeuerwehrleute zählt der Löschzug Delbrück und ist damit größter freiwilliger Löschzug im Kreisgebiet. Wie wichtig die große Anzahl freiwilliger Kräfte ist, machte die Jahreshauptversammlung des Löschzuges in der Stadthalle deutlich.
Laut der Statistik von Schriftführer Jens Liermann wurden im Jahr 2023 282 Einsätze absolviert. 98 Mal wurde die Feuerwehrleute zu Brandeinsätzen und 184 Mal zu Hilfeleistungseinsätzen gerufen. „So viele Einsätze haben wir noch nie binnen Jahresfrist absolviert. Das bedeutet, dass wir fast jeden Tag im Einsatz sind“, berichtete Jens Liermann von kontinuierlich steigenden Zahlen. Mit 48 ausgelösten Brandmeldeanlagen bildete diese Einsätze einen Schwerpunkt. Bei Aus- und Fortbildung absolvierten die Aktiven 4.476 Stunden. Durch den Einsatzdienst kamen weitere 5.626 Stunden hinzu, so dass die Mitglieder des Löschzuges im Jahr 2023 insgesamt 10.102 Stunden für den Dienst am Nächsten absolvierten. Löschzugführer Ralf Wunderlich zeigte sich von den Zahlen beeindruckt und dankte für das Engagement. „Die Hochwassereinsätze über Weihnachten haben gezeigt, wie wichtig Weitsicht bei der Materialbeschaffung ist. Die Dankbarkeit der Bevölkerung ist zu spüren“, so Ralf Wunderlich.
Als Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes freut sich Ralf Fischer eine besondere Ehrung auszusprechen. Der stellvertretende Delbrücker Löschzugführer Frederic Mühlbrandt wurde mit der Verdienstnadel in Silber des Verbandes geehrt. Er trat im Dezember 2000 in die Jugendfeuerwehr ein und wurde 2008 in die aktive Abteilung übernommen. „Frederic Mühlbrandt ist eine tragende Säule im Löschzug. Ist aus der technischen Hilfe-Ausbildung sowie der Modul-Ausbildung nicht mehr wegzudenken. Außerdem ist er Mitglied der Arbeitsgruppe Fahrzeugbeschaffung“, so Ralf Fischer. Seit 2019 ist er stellvertretender Zugführer und hat im Jahr 2020 wesentliche Konzepte zur Hygiene an der Einsatzstelle sowie Corona-Schutzkonzepte entwickelt.
Für 35 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst wurde Ralf Schönberner mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold geehrt. Bernhard Protte IV und Tim Gehle wurden mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25 Dienstjahre geehrt. Außerdem konnte Wehrführer Johannes Grothoff noch eine Reihe von Beförderungen aussprechen: Zum Brandinspektor wurden Jens Liermann und Johannes Grothoff Junior befördert. Niklas Sprenger und Steffen Volkhausens sind neue Oberbrandmeister. Zu Unterbrandmeistern wurden Svea Puls, Phillipp Brechmann, Dominik Brink und Mathis Fischer befördert.
St. Martinsumzug in Delbrück
Martinsspiel findet in diesem Jahr auf dem Elli-Parkplatz statt.
Delbrück (al). Mit einer Vielzahl an Neuerungen findet in diesem Jahr der Martinszug in Delbrück statt. Unter der Federführung des Löschzuges und der Jugendfeuerwehr Delbrück findet der Martinszug in diesem Jahr am Sonntag, 12. November ab 17 Uhr statt. Treffpunkt ist der Kirchplatz, wo die Teilnehmer begrüßt werden. Begleitet wird der Martinszug von der Musikjugend der Stadtkapelle unter der Leitung von Justin Hüllmann.
Der Martinszug wird sich vom Kirchplatz aus über die die Lange Straße, Thülecke und die Oststraße in Bewegung setzen. Über die Boker Straße und die Schlaunstraße geht es dann auf den Parkplatz am Elli-Markt. „Wir haben uns in diesem Jahr für den Parkplatz am Elli entschieden, weil wir dort mehr Platz haben und auf Grund des befestigten Untergrundes auch wetterunabhängig sind“, so Peter Schniedertüns vom Organisationsteam. Die Fläche am Elli ist größer, so dass mehr Kinder vorne stehen können und besser das Martinsspiel verfolgen können. Außerdem seien sowohl der Kirchplatz wie auch der Elli-Parkplatz vom Großparkplatz Wiemenkamp aus fußläufig bequem erreicht werden.
Das Martinsspiel wird in diesem Jahr auch vor einer neuen, größeren Kulisse stattfinden. Außerdem stehen neue Kostüme zur Verfügung. Der berittene Martin wird in diesem Jahr einen Römerhelm tragen. Die Kostüme hat Andrea Schniedertüns erstellt. Selbstverständlich gibt es im Anschluss an die berühmteste Mantelteilung der Welt Stutenkerle, Würstchen und verschiedene Getränke. Um in den Genuss eines Stutenkerls zu kommen, ist in diesem Jahr keine Wertmarke notwendig. Die Stutenkerle können direkt vor Ort erworben werden. Der Erlös des Martinsspiel fließt in diesem Jahr an die Delbrücker Ukrainehilfe, um damit weitere Hilfstransporte zu finanzieren. Für den Aufbau ist der Elli-Parkplatz ab Sonntag Mittag gesperrt.
Foto und Text: A. Langer
Gesamtwehrübung in Westenholz
Rund 300 Einsatzkräfte aus Delbrück und Rietberg üben bei Erkelenz Glas
Westenholz (al). Aus mehreren Toren der Firma Erkelenz Gals am Blockweg zwischen Westenholz und Mastholte dringt dichter Rauch, aus dem Dach von zwei Produktionshallen schlagen erste Flammen. Nicht alle Mitarbeiter haben es nach einem heftigen Blitzschlag geschafft, sich aus den Hallen ins Freie zu retten. Fünf Mitarbeiter werden vermisst.
Um 13.42 Uhr heulen in Westenholz die Sirenen und der Löschzug Westenholz rückte aus. Schnell wurden weitere Kräfte angefordert, ehe schließlich alle sechs Löschzüge alarmiert wurden. Auch das DRK rückte aus, um mögliche Patienten zu versorgen. Eine zweite Drehleiter sowie weitere Fahrzeuge rückten aus Rietberg an. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Einsatz um eine groß angelegte Übung und nicht um einen Realeinsatz. Rund 250 Feuerwehrkräfte sowie 50 Helfer von DRK und Darsteller waren vor Ort. Erstmals hatte Heinz Noje die Einsatzleitung bei einer derartigen Großschadenslage inne. Übungsleiter war Johannes Grothoff.
Vorrangig kümmerte sich der Löschzug Westenholz nach intensiver Lageerkundung um die Menschenrettung. Unterstützung kam auf Grund der hohen Anzahl Vermisster aus Delbrück. Schnell wurden die teils erheblich Verletzten in einer verrauchten Halle gefunden und ins Freie geleitet. Hier wurde eine Sammelstelle errichtet, wo die (gespielt) Verletzten durch das DRK erstversorgt wurden.
Eine zweite Produktionshalle des rund 80 Mitarbeiter zählenden Glasexperten stand in (simuliertem) Vollbrand. Hier war ein Innenangriff nicht mehr möglich. Von zwei Drehleitern aus und mit mehreren Strahlrohren wurde der Brand bekämpft. Dazu waren große Mengen Löschwassers notwendig und wo war die Sicherstellung mit entsprechenden Wassermengen eines der wichtigsten Übungsziele. Während zunächst über die 130 Kubikmeter Löschwasser fassende Zisterne die Brandbekämpfung durchgeführt wurde, bauten Feuerwehrleute mit wasserführenden Fahrzeugen einen Pendelverkehr zum Mastholter See auf. Hier wurde eine Entnahmestelle eingerichtet und Wasser aus dem See gepumpt. Etliche Fahrzeuge pendelte auf einer eingerichteten Einbahnstraße zur Einsatzstelle um das herangeführte Wasser in einen 10.000 Liter fassenden Zwischenspeicher zu pumpen, aus dem dann die Einsatzstelle versorgt wurde. „Hier spürt man deutlich die Routine aus den letzten Jahren. Das ging zügig und funktioniert gut“, so das Fazit von Johannes Grothoff.
Weniger zufrieden war Johannes Grothoff mit dem Aufbau einer Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke von gut 1,5 Kilometern zum Haustenbach. Von Hand mussten etwa 160 gekoppelte Schlauchelemente verlegt werden. Etwa alle 500 Meter wurde eine Pumpe in die lange Schlauchleitung eingebaut, um den notwendigen Druck aufzubauen. „Eine derartige Schlauchleitung ist nicht so einfach eingerichtet. Erst wenn die Schlauchleitung mit rund 12.000 Litern Wasser gefüllt ist, kann sie Löschwasser abgeben. Das allein dauert rund 20 Minuten. Wird an der Einsatzstelle weniger Wasser abgenommen, merkt man das am Druck und muss nachsteuern. Da ist schon einiges an Erfahrung nötig“, fuhr Johannes Grothoff die Strecke ab. Für viele junge Feuerwehrleute war es nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie die erste derartige Großübung. Außerdem hat die Delbrücker Feuerwehr in den letzten Jahren den Fuhrpark grundlegend erneuert, so dass das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten trainiert werden sollte.
„Die Kommunikation und das Zusammenspiel der einzelnen Löschzüge hat gut geklappt. Der Pendelverkehr war auch gut, der Ausfall einer Pumpe sorgte hier für Probleme. Die Zeitintensität des Einrichten der langen Wegestrecke war anders geplant. Wir haben Punkte zum nachjustieren identifiziert und werden daran verstärkt arbeiten“, hat Heinz Noje genau hingeschaut. Nach Übungsende wurde auch die Zisterne der Firma Erkelenz Glas wieder aufgefüllt.
Nach Auskunft von Firmeninhaber Uwe Erkelenz ist das Übungsszenario der Feuerwehr durchaus realistisch, hat doch vor 43 Jahren am Firmenstandort der Blitz in ein Bauernhaus eingeschlagen.
Text und Fotos: A. Langer
ABC Großübung in Hövelhof
Neue ABC-Schutzkonzepte auf Herz und Nieren überprüft
Hövelhof (al). Beißender, weißer Nebel steigt aus einem Kunststoff-Container auf und eine unbekannte Flüssigkeit tropft aus dem 1.000-Liter fassenden IBC-Container. Unter dem LkW bildet sich eine grünliche Flüssigkeitslache. Außerdem ist eine Palette mit verschiedenen Chemikalien von der Ladefläche eines Lkw´s gestürzt und die Gebinde haben sich auf dem Boden verteilt. Es riecht nach Chemikalien.
Schnell ist klar was passiert war: Am Samstag Vormittag verlor ein Gabelstaplerfahrer das Bewusstsein und ein Zinken des Gabelstaplers bohrte sich in die Gefahrgut-Ladung. Eine zweite Palette stürzte von der Ladefläche. Die übrige Ladung wurde verschoben und eine weitere Person verlor durch den Anstoß das Gleichgewicht und stürzte von der Ladefläche. Ein dritter Mitarbeiter setzt einen Notruf ab, klagt aber über Atemprobleme und brennende Augen. Durch chemische Reaktion kommt es zu einer Rauchentwicklung und eine enorme Geruchsbelästigung, die von Anwohnern ebenfalls der Leitstelle gemeldet wurde. Hövelhofer Feuerwehrleute bringen unter entsprechender Schutzkleidung und umluftunabhängigem Atemschutz die verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich. Da die Gefährlichkeit der ausgetretenen Chemikalien nicht sofort geklärt werden konnte, wurden Fachkräfte des ABC-Zuges aus den Bereichen Gefahrenabwehr, Dekontamination, Messen und Erkunden sowie Warnen aus dem gesamten Kreisgebiet alarmiert. Zusätzlich wurden Anwohner über KatWarn und Nina gebeten Fenster zu schließen. Die Einsatzleitung hatte Maximilian Rempe von der Hövelhofer Feuerwehr inne. Um sich einen ersten Überblick über die Einsatzstelle zu machen, wurde eine Drohne in Marsch gesetzt, die Luftaufnahmen fertigte.
Die Warnapps verrieten auch, dass es sich glücklicherweise nicht um einen realen Einsatz handelte, sondern um eine groß angelegte Übung, die über Monate hinweg von einem großen Team unter der Leitung von Matthias Strunz geplant wurde. Nach und nach trafen die Fachkräfte auf dem Gelände der Firma Formaplan ein und rüsteten sich aus. Zum einen gingen drei Trupps auf das Gelände vor, um die Schadstoffbelastung zu messen, diesen näher zu identifizieren und somit die Ausbreitung der Gefahrstoffwolke festzustellen. Auf dieser Grundlage konnte gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst eine Prognose erstellt werden, in welche Richtung die Wolke ziehen wird und welchen umfang sie annehmen kann. ABC-Erkunden unternahmen in diesem Bereich Messfahrten und Warnfahrzeuge informierten die Bevölkerung in den betroffenen Wohnbereichen.
Parallel rüsteten sich Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen und Atemschutz aus, um die Unglücksstelle näher zu erkunden und das genaue Ausmaß des Unfalls festzustellen. Sie verschlossen den Einlauf in die Kanalisation, so dass die Flüssigkeiten nicht weiter in die Abwasserleitungen eindringen konnten. Außerdem sammelten sie Informationen, die bei der Identifizierung der Stoffe helfen. Die Schutzanzüge der von der Einsatzstelle zurückkehrenden Feuerwehrleute wurden in einer Dekontaminationsschleuse gründlich gereinigt. Auch die hieran beteiligten Feuerwehrleute waren mit entsprechender Schutzausrüstung versehen. Auch die Messtrupps wurden nach getaner Arbeit dekontaminiert.
„Unser Dank gilt der Firma Formaplan, die uns das Firmengelände für die Übung überlassen hat, auch wenn bei der Übung simulierte Schadstoffe im Produktionsverlauf des holzverarbeitenden Betriebes gar keinen Einsatz finden“, so Übungsleiter Matthias Strunz. Insgesamt waren 113 Feuerwehrleute aus dem gesamte Kreisgebiet in Hövelhof im Einsatz. „Wir konnten hier zum ersten Mal die neuen Schutzkonzepte für Gefahrenabwehr im Umgang mit gefährlichen Stoffen und den in den letzten Jahren neu in Dienst gestellten Fahrzeugen in großem Stil üben. Das Zusammenspiel der verschiedenen Feuerwehren auf allen Ebenen kann nur durch derartige Großübungen trainiert werden. Die Konzepte haben gegriffen und ich bin mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Sicher gibt es noch ein paar Dinge, die in den nächsten Wochen nachgearbeitet werden müssen. Aber nur durch Übungen können die Abläufe bei so komplexen Einsatzlagen optimiert werden“, unterstrich Einsatzleiter Maximilian Rempe in einem ersten Fazit die Wichtigkeit solcher Großübungen.
Text und Fotos: A. Langer